Berlin nach JWD: S47 ist fertig
Neuer Name für Berlin Südost. Ob es der entgültige ist, wird sich zeigen. Für nicht-Berliner: JWD = janz weit draußen, das sagte man, wenn man "in´t Jrüne" fuhr und dabei länger als gewöhnlich unterwegs war. Schönefeld, Königs Wusterhausen und Hennigsdorf gehören ganz sicher zu JWD.
Die Strecke nach Spindlersfeld ist (endlich!) fertig und damit die erste - die S47 - der neuen Linien komplett. Der Streckenast Schöneweide Spindlersfeld verläuft heutzutage eingleisig durch Kleingärten, Waldstücke und vorbei an Gewerbebetrieben. Ein idyllisches Stückchen Eisenbahn. Man kann mit dem Mini-Otto hier stundenlang zwischen Schöneweide und Spindlersfeld pendeln. Der Mini-Otto war ein Penemünder Viertelzug mit Steuerwagen, der diese Strecke vornehmlich am Wochenende befuhr. Otto war der Name der Zuggruppe für diese Strecke. Werktags fuhr der Otto eine Zeit lang mit 24 Achsen bis nach Berlin-Buch. Die genaue Beschreibung für diese Zuggruppe und ihre Geschichte findet sich hier: https://www.stadtschnellbahn-berlin.de/fahrzeuge/miniotto/index.php
Der ehemalige Bahnhof Oberspree schnuppert noch ganz schön nach Reichsbahn. Alte BGO-Laternen - der Kunststoff der Lampengehäuse wird Jahrhunderte überdauern - das barackenartige Empfangsgebäude und auf der anderen Seite die alten Leuchten des Betriebshofes der Berliner Müllabfuhr, (eine wirft im Bild oben ihren Schatten auf die Bahnsteigkante) das erinnert den in Köpenick Aufgewachsenen ganz schön an früher.
Am Haltepunkt Oberspree, welcher zwischen Spndlersfeld und Schöneweide liegt, ist man der Spree sehr nahe, blickt man zu ihr herüber wird die Kulisse der Elektropolis Oberschöneweide mit dem dominanten Behrens-Bau, der zu DDR-Zeiten das Werk für Fernsehelektronik beherbergte. Ich wurde gefragt, "wozu diese Kulisse?" Das folgende Bild zeigt es: kurz vor dem Haltepunkt Oberspree kann man links dirch die karge Bebauung über die Spree hinweg sehen. Eine leere Stelle würde sich dort verbieten. Als es dort noch leer war, sah es einfach gemein aus.
Auf dem Weg nach Spindlersfeld von Berlin aus musste natürlich der Bahnhof Schöneweide fertig gestellt werden. Dieser Ort hat mehr als einen Monat Arbeit gekostet. Früher fuhren von hier viele Fernbahnzüge nach Süden ab, als ich noch in Trebbin an der Anhalter Bahn wohnte, fuhr ich von hier mit dem Personenzug nach Trebbin oder kam hier von dort an. Mit mir viele andere Menschen.
Der längste Personenzugumlauf der Deuutschen Reichsbahn Weimar - Berlin-Schöneweide endete hier. In Weimar fuhr der früh dreiviertel fünf los und kam am späten Nachmittag hier an. Das lag wohl vornehmlich daran, dass es eigentlich mehrere Zugfahrten waren, die man mit einem Zug absolvierte. Ich weiß, dass der Zug zwei Stunden in Lutherstadt Wittenberg stand bis er von dort als Personenzug nach Berlin fuhr. Vorher kam er von Halle/Saale. Leider findet ich im Netz keine Quelle zu diesem Umlauf, User domi5599 von www.rail-sim.de sei dank, weiß ich die Zugnummer wieder: P3516.
Man kennt also den Bahnhof und sein Umfeld und so muss er auch in der Simulation annähernd so aussehen, wie man ihn draußen vorfindet. Der Bahnhof erstrahlt im Glanz seiner vollständigen Restaurierung die erst im August dieses Jahres abgeschlossen wurde. Hier trifft alt auf neu, die BVG hat die Kehrschleife umgebaut, so dass Linien von Adlershof und vom Königsplatz kommend hier wenden können. So entstand ein moderner Nahverkehrsknoten.
Es bleibt zu wünschen, das das pitoreske Ambiente des Bahnhofes nicht alzubald den allgegenwärtigen Sprüh-, Schmier-, Kleb- und Kratzfinken zum Opfer fällt.
Ich habe beim Bauen natürlich auch auf andere alte und sogar inzwischen verschwundene Gebäude geachtet. Verschwunden ist seit 2014 der alte Wasserturm oberhalb der Abstellanlage der S-Bahn. Die Bausubstanz wäre zu marode gewesen, ihn zu erhalten. Hier im Add-on erinnere ich an das alte Schöneweider Wahrzeichen, das mindestens so bekannt ist, wie der Wasserturm am Ostkreuz. Im Bild unten ist seine markante Silhouette rechts neben dem Stellwerk Sw zu sehen.
Vom Zug aus wird man das Gebäude der alten Feuerwache Niederschöneweide an der Michael-Brückner-Straße kaum erkennen. Es gehört aber einfach dorthin, ist ein altes Schöneweider Wahrzeichen, wie der alte Wasserturm.
Heute beherbegt das Gebäude eine Bibliothek mit modernem Anbau. Ich wollte die alte Feuerwache jedoch einfach für sich stehen lassen, so wie sie fast 100 Jahre dort stand.
Der Herbst naht und damit auch wieder mehr Zeit zum Bauen. Ziel bis zum Jahresende ist es, Grünau zu erreichen und fertig zu stellen. Schauen wir mal, was dann der nächste Blog zu berichten weiß.
Es hat beim Lesen ein leichtes krippeln hervorgerufen als ich las mit wieviel Liebe und Sachverstand hier wieder einmal gearbeitet wurden ist . Ich freue mich wirklich auf die Veröffentlichung.
AntwortenLöschen… da waren wir sogar schon. Liebe Grüße aus Hamburg
AntwortenLöschen