S25: historisches
Im Nordteil verläuft die S25 entlang einer mehr als 125 Jahre alten Bahnstrecke, der
Kremmener Bahn. Diese wurde 1893 zwischen Schönholz (damals noch Vorort von
Berlin) und Kremmen eröffnet. In den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
wurde sie zweigleisig ausgebaut und 1927 bis Velten (Mark) mit Gleichstrom für
den S-Bahnbetrieb elektrifiziert.
Gefahren wurde in der Anfangszeit des elektrischen Betriebes
in der Zuggruppe 3 vom Stettiner Vorortbahnhof (nahe des heutigen Nordbahnhof)
bis Velten (Mark). Später führte – nach der Fertigstellung des Nord-Süd-Tunnels
der S-Bahn- diese Zuggruppe von Velten (Mark) bis nach Rangsdorf.
Der Mauerbau 1961 zerschnitt die Kremmener Bahn. Im Norden
wurde ein elektrischer Inselbetrieb von Hennigsdorf nach Velten(Mark) mit neuem
Umsteigebahnhof am Berliner Außenring in Hennigsdorf Nord gefahren. Im
damaligen Westberlin fuhr man von Heiligensee bis Lichtenrade. Im Süden wurde
zwischen Mahlow und Rangsdorf nicht mehr elektrisch gefahren. Der Inselbetrieb im Norden wurde 1983 mit der
Elektrifizierung der Eisenbahn vom Berliner Außenring bis Hennigsdorf mit 16kV
Wechselstrom aufgegeben.
Mit der Wiederinbetriebnahme des S-Bahnbetriebes nach
Hennigsdorf 1998 ergab sich dort – wie auch in Birkenwerder – dass zwei
Elektrifizierungssysteme am selben
Bahnhof, an denselben Gleisen vorkamen. In Birkenwerder hat man es
schaltungstechnisch gelöst, in Hennigsdorf hat man einfach den Bahnhof geteilt
und die Gleise (die ja als Rückleiter fungieren) gegenseitig isoliert. Dadurch
ergab sich für die S-Bahn aber eine kürzere Bahnsteiglänge, so dass auf der S25
nur Dreiviertelzüge mit 6 Wagen verkehren können. An den anderen Bahnhöfen und
Haltepunkten zwischen Schönholz und Hennigsdorf, hat man entsprechend die
begehbaren Bahnsteigbereiche auch auf diese Länge eingeschränkt und die
Restlängen der Vegetation anheim fallen lassen.
Seit 2005 und damit auch im Zeitraum der Abbildung durch
unsere Simulation, fährt die Zuggruppe „Viktor“ nun mit 6 Wagen von Hennigsdorf
nach Teltow Stadt.
Mehrere Güterbahnhöfe
und Anschlüsse an Industriebahnen säumen die Strecke. Von alledem sind
heute nur noch rostende und überwucherte Spuren übrig. Das zweite Gleis opferte
die Kremmener Bahn nach dem 2. Weltkrieg der Reparation. Bis auf ein paar kurze
Reste, die – warum auch immer – immer noch auf dem Planum vor sich hin rotten. Allgegenwärtig
ist aber zu sehen, dass das Planum breiter ist, als für ein Gleis. Die
Bahnsteige in Schulzendorf, Eichborndamm, Karl-Bonnhöfer-Nervenklinik (ehemals
Wittenau) haben alle eine „zweite Seite“, heutzutage zumeist mit Zäunen
„zugemacht“.
Die Brücken haben alle Köpfe für zwei Brückentröge, am Hp
Eichborndamm sind die Tröge des rechten, stadteinwärts führenden Gleises noch
vorhanden. Das breite Planum hat der Vegetation guten und ungestörten
Wachstumsgrund gegeben. So fährt man von Tegel bis Schönholz zwar durch die
Stadt, bekommt aber durch den dichten Bewuchs so gut wie nichts davon mit.
Zwischen Wittenau und Eichborndamm fährt man durch einen Tunnel, den das
Blätterdach der Bäume hat wachsen lassen. Es hat schon ein wenig was
Verwunschenes und ich habe mir Mühe gegeben, es auch so erscheinen zu lassen.
Alte Stellwerke weisen immer auf frühere Herrlichkeiten.
Deren prominentester Vertreter entlang unseres Abschnitts von Schönholz bis
Hennigsdorf dürfte das alte Stellwerk Tgl in Tegel sein. In Fachwerkbauweise wahrscheinlich zur Bauzeit
der Kremmener Bahn mit errichtet, dient es heute vor allem offenbar eher ungeübten
Sprayern und anderen Schmierfinken als Ziel und zeugt von einem schlechtem
Umgang mit Geschichte.
Bis Wittenau ist der Streckenbau fertig, nächsten Monat soll
Reinickendorf erreicht werden. Anbei wie immer ein paar Bilder, die den
aktuellen (noch nicht fertigen) Stand darstellen.
Quellen
Das alte Stellwerk in Tegel. |
...da war mal ein zweite Gleis... |
Es sieht aus, als ginge es durch den Wald. |
Aber nein, es geht mitten durch Berlin. |
Die Bäume bilden einen Tunnel. |
Drillinge am Eichborndamm. |
Karl-Bonhöffer-Nervenklinik hieß mal Wittenau und hatte auch mal ein Dach. |
Wird das AddOn dann die gesamte Strecke enthalten. Es gibt ja schon die Hälfte der Strecke. Wird diese dann konvertiert oder separat erworben werden müssen.
AntwortenLöschenNaja, es liegen da Gleise und man kann auch ein bisschen darauf rumfahren, aber richtig tauglich für einen realitätsnahen Betrieb ist der Südabschnitt nicht. Der Südabschnitt (Potsdamer Platz bis Teltow Stadt wird komplett überarbeitet und dann natürlich alles als ein Add-on veröffentlicht.
LöschenDas finde ich super.
LöschenVielen Dank
Wann wird das ganze ungefähr erscheinen?
AntwortenLöschenDie Antwort ist wie immer dieselbe: wenn es fertig ist! ;-)
AntwortenLöschenIch schrieb im vorigen Monat etwas dazu. Ich habe einen Plan und der muss mindestens drei Monate laufen, damit ich ungefähr sehen kann, ob es so läuft. Ab da kann ich mich an Prognosen wagen. Aber das hat eigentlich alles keinen Wert, denn dazwischen kommen kann immer irgendwas.
Wie immer klasse Qualität und 99,9% Wiedererkennung!
AntwortenLöschenNur ist mir in Tegel das Ausfahrsignal aufgefallen. In Realität ist das Signalbil zwar ähnlich des HL Signals, nur sind die realen Signale alte H(/V) die auf HL Signalbild umgestellt wurden. Vielleicht kann man da ja noch was ändern, wenn es nicht zu viel Arbeit ausmacht.
Ansonsten bin ich echt begeistert!